Hohe Bereitschaft, länger zu arbeiten

Das Erreichen des Rentenalters bedeutet nicht automatisch das Ende des Berufslebens. Dabei spielen nicht nur finanzielle Gründe eine Rolle, wie aus einer Swiss Life-Studie hervorgeht. Die seit Jahren stetig steigende Lebenserwartung sorgt auch dafür, dass die Menschen immer länger ihre Rente genießen können: Lag in Deutschland die durchschnittliche Rentenbezugsdauer im Jahr 1960 noch bei knapp […]
ONLINE-MAGAZIN

Versicherungs-News

Ob Neuigkeiten, wichtige Änderungen oder nützliche und gewinnbringende Tipps, wir halten Sie auf dem Laufenden. Schauen Sie daher öfters mal vorbei und verpassen Sie nichts.

Das Erreichen des Rentenalters bedeutet nicht automatisch das Ende des Berufslebens. Dabei spielen nicht nur finanzielle Gründe eine Rolle, wie aus einer Swiss Life-Studie hervorgeht.

Die seit Jahren stetig steigende Lebenserwartung sorgt auch dafür, dass die Menschen immer länger ihre Rente genießen können: Lag in Deutschland die durchschnittliche Rentenbezugsdauer im Jahr 1960 noch bei knapp 10 Jahren, sind es heute mit ca. 20 Jahren doppelt so viele. „Wer heute zum ordentlichen Rentenalter pensioniert wird, kann davon ausgehen, über einen Viertel des Lebens im Ruhestand zu verbringen. So positiv diese Entwicklung ist, führt sie im Hinblick auf die langfristige Finanzierung der Rentensysteme zu großen Herausforderungen“, erklärt Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz. Weil davon auszugehen ist, dass die Lebenserwartung weiter steigen wird, dürfte auch die durchschnittliche Rentenbezugsdauer in Zukunft weiter zunehmen – und die Belastungen für die Rentensysteme damit noch größer werden. Vor diesem Hintergrund hat Swiss Life die Studie „Länger leben – länger arbeiten?“ durchgeführt, und die Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung untersucht, über das gesetzliche Rentenalter von 64 oder 65 Jahren hinaus erwerbstätig zu sein.

Aus der Studie geht hervor, dass die Pensionierung zwei Dimensionen hat, die nicht immer zusammenfallen: Einmal der Austritt aus dem Arbeitsmarkt, andererseits den Altersleistungsbezug. So findet der erste Bezug der Altersleistung immer häufiger früher statt als der endgültige Austritt aus dem Erwerbsleben. So scheiden der Studie zufolge immer seltener die Arbeitnehmer mit dem Renteneintrittsalter, das in der Schweiz für Frauen bei 64 und für Männer bei 65 Jahren liegt, aus dem Berufsleben aus: Jeder dritte Mann und jede vierte Frau ist auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters noch beruflich aktiv, wenn auch mehrheitlich in Teilzeit. „Oft findet der Altersrücktritt in mehrfacher Hinsicht gestaffelt statt“, hält Studienautor Andreas Christen fest. „So beziehen nahezu alle Erwerbstätigen ab dem ordentlichen Rentenalter eine Altersleistung. Und schätzungsweise ein Drittel bis zur Hälfte der Personen reduzieren ihr Pensum, bevor sie ihre Erwerbstätigkeit ganz aufgeben.“

Mehrheit arbeitet freiwillig länger

„Der Zeitpunkt des Altersrücktritts wird häufig selbstbestimmt und den individuellen Präferenzen entsprechend gewählt, wie verschiedene Indikatoren zeigen“, so Andreas Christen. So bezeichnen sich von den Befragten, die bereits das Renteneintrittsalter erreicht haben, gerade mal 7 % als unfreiwillig frühpensioniert. 25 % aus dieser Altersgruppe bezeichnen sich hingegen als „eher freiwillig“ frühpensioniert. Diejenigen, die über das Rentenalter hinaus beruflich tätig sind, arbeiten nicht unbedingt aus finanziellen Gründen weiter: So gaben zwei Drittel der bereits im Rentenalter befindlichen Berufstätigen an, dass sie es gerne weiter arbeiten, obwohl sie es vom Alter her nicht mehr müssten, lediglich ein Viertel dieser Gruppe ist aus finanziellen Gründen auch nach Überschreiten des Renteneitrittsalters noch beruflich tätig. Rückblickend würden 63 % der pensionierten Studienteilnehmer wieder den gleichen Zeitpunkt zum Ausscheiden aus dem Berufsleben wählen.

Bereitschaft, auch im Rentenalter zu arbeiten

Wenn über 55-jährige Berufstätige frei von finanziellen und anderen Sachzwängen sind, kann sich nur eine Minderheit von diesen vorstellen, über das ordentliche Rentenalter hinaus zu arbeiten. „Allerdings wären mit 49 % fast die Hälfte der Befragten 55- bis 70-jährigen Erwerbstätigen und Pensionierten unter gewissen Bedingungen grundsätzlich bereit (gewesen), nach 64/65 weiterzuarbeiten oder tat dies bereits“, berichtet Andreas Christen. Lediglich 29 % der über 55-jährigen Befragten gaben an, dass für sie eine längere Erwerbstätigkeit auf gar keinen Fall in Frage käme oder gekommen sei. Die wichtigste Bedingung für eine Weiterarbeit im Rentenalter ist gute Gesundheit: Diese wird von 67 % der Befragten als Voraussetzung genannt. Eine hohe Wertschätzung im Arbeitsumfeld bzw. ein gutes Betriebsklima sind für 61 % Voraussetzung, auch nach dem Erreichen des Rentenalters beruflich tätig zu sein. Für 43 % der Befragten spielen finanzielle Bedingungen wie eine höhere Rente, mehr Lohn oder tiefere Steuern bei der Entscheidung eine Rolle, auch nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters zu arbeiten.

(Finanzwelt)

Aktuelle News

Wochen der Entscheidung für offene Immobilienfonds
Allerdings dürfte sich erst in den kommenden Wochen entscheiden, ob 2024 als durchwachsenes oder als desaströses Jahr in die OIF-Geschichte eingehen wird. Denn vor einem Jahr erreichte die Welle der Kritik an OIF einen Höhepunkt, als das reichweitenstarke Verbraucherportal Finanztip wegen Underperformance den Verkauf von Anteilen empfahl. Aufgrund der zwölfmonatigen Rücknahmefrist für (nach 2013 erworbene)Fondsanteile […]
Zahl der Autodiebstähle erneut deutlich gestiegen
Gemessen an kaskoversicherten Fahrzeugen, ist die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen. 14.585 Kfz wurden den Versicherern 2023 als gestohlen gemeldet, fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. 2019 waren es 14.229 Fahrzeuge. Da auch die durchschnittliche Schadenhöhe um circa 6 Prozent auf nunmehr knapp 21.400 Euro anschwoll, fiel die Gesamtschadenssumme 2023 […]